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»Lieber Fritz« Anlässlich des 60. Geburtstags von Fritz J. Raddatz veröffentlichte der Hamburger Kellner Verlag eine Auswahl von Briefen an Raddatz aus den Jahren 1959 bis 1990. Die chronologisch geordneten Briefe geben einen guten Überblick über die Karriere Raddatz' in der Bundesrepublik: Cheflektor beim Kindler Verlag in München, Cheflektor und stellvertretender Verlagsleiter bei Rowohlt, Leiter des Feuilletons der ZEIT, Essayist, Herausgeber, Literaturkritiker, Professor und Romanautor. Die Brüche und Highlights seines beruflichen Lebens bis 1990 scheinen in einigen der 82 Briefe auf, die in dieser Ausgabe erstmals publiziert worden sind. Fünf sind von ihm selbst. 52 Absender [1] streiten und diskutieren mit ihm, loben oder kritisieren seine Arbeit, beziehen Stellung. Man (und frau natürlich auch) gewinnt Eindrücke über die Entstehung mancher Projekte, über die Hartnäckigkeit, mit der Autor und Lektor um ein Werk ringen, was häufig in Einvernehmen, nicht selten aber auch in Unvereinbarkeit endet. Zentral ist aber die Beschäftigung mit Literatur, Persönliches taucht nur selten und überwiegend zwischen den Zeilen auf. Der politisch begründete Streit zwischen Grass und Raddatz bleibt Ausnahme. Die meisten der Briefe werden mit kurzen Kommentaren versehen, die Briefstellen erläutern, die sonst womöglich unverstanden geblieben wären. Leider fehlen die Jahre in der DDR, dort war Raddatz bis zu seiner Übersiedlung in die BRD Lektor beim Verlag Volk und Welt. Der Band wird eröffnet von einem Grußwort von Günter Grass und schließt mit dem Nachwort von Hans Platschek. Am Ende des Bandes gibt es kurze Notizen zu den Absendern der Briefe und ein umfangreiches Namensregister. ---------------------------- 1. Darunter Jean Améry, Günther Anders, Pierre Bertaux, Wolf Biermann, Ernst Bloch, Thomas Brasch, Max Brod, E.M. Cioran, Rudi Dutschke, Hubert Fichte, Günter Grass, Rolf Hochhuth, Uwe Johnson, Franz Jung, Walter Kempowski, Georg Lukács, Golo Mann, Herbert Marcuse, Henry Miller, Hans Werner Richter, Peter Rühmkorf, George Tabori, Mary Tucholsky, Martin Walser, Paul Wunderlich. ---------------------------- 15. September 2020 |
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