Kassiber | |||||
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Santiago Roncagliolo Der stellvertretende Bezirksstaatsanwalt Felix Chacaltana hat sich von Lima, der Hauptstadt Perus, nach Ayacucho versetzen lassen. Dort lebt er in dem Haus, in dem er aufgewachsen ist, das Zimmer seiner Mutter ist nach ihrem Tod unberührt geblieben, dort hält er Zwiesprache mit ihr. Es ist der Beginn der Karwoche im Jahr 2000, als eine stark verstümmelte Leiche aufgefunden wird. Chacaltana ermittelt und stößt allenthalben auf Widerstände, die er sich nicht erklären kann. Es scheint kein Interesse an der Aufklärung des Verbrechens zu bestehen. Währenddessen versammeln sich Gläubige in Ayacucho, manche von weit her angereist, um die Riten der Leiden Christi und seiner Auferstehung feierlich zu begehen. Die Geschäfte laufen gut, und als weitere Morde geschehen und Chacaltana Anzeichen zu erkennen glaubt, dass sich der vor Jahren mit brachialer Gewalt zerschlagene "Leuchtende Pfad" (Sendero Luminoso) wieder zu regen beginnt, macht man ihm unmissverständlich klar, dass es seiner Karriere schaden könnte, würde er die Ermittlungen weiter in diese Richtung betreiben. Doch aus dem anfänglich unsicheren und verzagten Bezirksstaatsanwalt ist inzwischen ein hartnäckiger Ermittler geworden, der die Rätsel lösen muss. Um seiner selbst willen. "Roter April" ist mehr als nur ein spannender Thriller, es ist auch ein erschütternder Bericht über die Folgen von politischer Gewalt und der Suche nach Gerechtigkeit in einem von Gewalt und Korruption durchdrungenen System. Die Gegner sind einander zum Verwechseln ähnlich, auch Chacaltana kann sich dem nicht entziehen. Roncagliolo verarbeitet in seinem Roman eigene Erfahrungen als Menschenrechtsaktivist und zeichnet ein beklemmendes Bild der Grausamkeiten, die während des bewaffneten Konflikts von allen Seiten in Peru verübt wurden. 16. Juni 2024 |
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