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Armin Strohmeyr George Sand Armin Strohmeyr
George Sand.
Eine Biografie.
Reclam Verlag 2004, 240 Sei­ten
ISBN 3-379-00808-7

Es gibt eine Vorstellung von George Sand (Pseu­do­nym für Aman­ti­ne Aurore Lucile Dupin de Francueil, 1804 – 1876), die sie maß­geb­lich selbst geprägt hat. Ih­re Au­to­bio­gra­fie um­fasst 1600 Sei­ten, auf de­nen sie der in­te­res­sier­ten Welt mitteilte, wie sie ge­se­hen werden woll­te. Ihre Zeit­ge­nos­sen taten ein Übriges, um ihr die Klischees zu­zu­schrei­ben, unter de­nen sie heu­te noch zu ei­nem großen Teil ver­bor­gen bleibt.

Strohmeyr arbeitet sich durch die­ses er­eig­nis­rei­che Leben, un­ter­sucht die familiären Hin­ter­grün­de ihrer Ent­wick­lung und ihr Verhältnis zu den po­li­ti­schen Er­eig­nis­sen ihrer Zeit. George Sand war eine enorm pro­duk­ti­ve Au­to­rin, mehr als 180 Bü­cher entstammen ihrer Fe­der, Romane, Rei­se­be­schrei­bun­gen, po­li­ti­sche Es­says und ihre um­fang­rei­chen Le­bens­er­in­ne­run­gen. Stroh­meyr geht auf das Image der femme fatale ein, das sie bis heu­te um­gibt und zeigt, dass George Sand eine kom­ple­xe Per­sön­lich­keit war, die sich für die Rech­te der Frau und für so­zia­le Gerechtigkeit ein­setz­te. Ihre Be­zie­hun­gen zu Mus­set, Cho­pin und anderen wer­den be­leuch­tet und ganz be­son­ders die spä­te Freund­schaft mit dem so völlig an­de­ren Gustave Flaubert.

Der Ton des Buches ist er­zäh­le­risch ohne ro­man­haft zu wir­ken und orientiert sich an den historischen Fakten. George Sands Leben, ein­ge­bet­tet in die Er­eig­nis­se ihrer Zeit und ge­prägt durch ihre ei­gen­wil­li­ge und au­ßer­ge­wöhn­li­che Per­sön­lich­keit.

Armin Strohmeyr (*1966) stu­dier­te Li­te­ra­tur- und Mu­sik­wis­sen­schaft und promovierte mit ei­ner Arbeit über Klaus Mann. Er schreibt Lyrik, Romane und vor allem Biografien.

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6. Dezember 2023

Biographisches

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